Henning Ruwe Berlin

Die netten Jahre sind vorbei

Politisches Kabarett bis an die Scherzgrenze

Henning Ruwe – Die netten Jahre sind vorbei
Henning Ruwe – Die netten Jahre sind vorbei  //  Foto: Henning Ruwe

Früher war alles besser: Die Nachbarn haben gegrüßt, der Diesel war ein sauberes Auto und die SPD kümmerte sich noch um den kleinen Mann. Und heute? Wer nicht schon vor seiner Geburt privat vorsorgt, landet in der Altersarmut, ein amerikanischer Präsident wartet seit 72 Jahren erfolglos auf ein Spenderhirn und statt der gewählten Bundesregierung regieren Hass und Angst. Kann man in so schwierigen Zeiten überhaupt noch Satire machen? Der Kabarettist Henning Ruwe hat auf seine letzte Mieterhöhung geschaut und festgestellt: "Ja, ich muss sogar." Beim Blick auf die Welt bemerkt er mit nüchterner Besoffenheit: Die netten Jahre sind vorbei!

In seinem ersten Soloprogramm stellt der junge Kabarettist der Berliner Distel entscheidende Fragen über unsere Zukunft: War's das? Können wir den Planeten jetzt abschreiben? Und wenn ja, ohne, dass ein Banker dabei mitverdient? Reformiert unser Gesundheitsminister endlich die Organspende und gibt's dann für jeden die Spahncard 100? Wie verhalte ich mich, wenn ich das Herz von Beatrix von Storch bekomme? Und warum stellt angesichts des boomenden Online-Shoppings niemand fest, dass wir geliefert sind? Die Sachlage ist eindeutig: Das Kabarett muss wieder absurder werden als die Wirklichkeit. Mit diesem Ziel tritt Henning Ruwe an und hat neben dem klassisch politischen Kabarett auch jede Menge Anekdoten und überraschende Perspektiven im Gepäck und zeigt dabei, was er unter Haltung versteht. Auf das Publikum wartet ein erfrischender Abend - sympathisch, witzig und nie um eine Böswilligkeit verlegen.

Henning Ruwe

ist seit seinem 16. Lebensjahr Kabarettist und macht das laut seinen Kritikern sehr gut. Mit viel Wortwitz und Leichtigkeit gelingt es ihm über die wirklich relevanten Dinge zu reden, kritisch, frech und nie um eine überzogene Pointe verlegen. Seit Jahren steht er mit verschiedenen Ensembles auf der Bühne, seit 2015 zusammen mit Martin Valenske in der Nachwuchsabteilung des Berliner Kabarett-Theaters "Die Distel". Das Ruwe auch literarisch fernab der großen Politik zu unterhalten vermag, zeigt er gelegentlich bei Poetry Slams und auf Lesebühnen.

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